Reformation
Beauftragt vom württembergischen Herzog Ludwig kam am 28. Juni 1575, fast dreißig Jahre nach Martin Luthers Tod, der Tübinger Universitätsprofessor und Kanzler der Universität, Jakob Andreae, in Aalen an. Seine Predigt am nächsten Tag überzeugte Bürgermeister, Stadtrat und Bürgerschaft, die Reformation in Aalen einzuführen; er blieb vier Wochen lang in der Stadt, um bei der Einführung zu helfen. Dies brachte enorme Veränderungen mit sich; so wurde zum Beispiel dem katholischen Pfarrer das Abhalten der Messe und die Predigt vom Stadtrat verboten. Bürgermeister Kaspar Voss (1512–1589) unterzeichnete 1579 für den Rat der Stadt die lutherische Konkordienformel von 1577.
Nach den Siegen der Kaiserlichen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges konnte die Fürstpropstei Ellwangen, die nach wie vor Patronatsherrin Aalens war, 1628 vorübergehend wieder den Katholizismus durchsetzen. Nach den Erfolgen der Evangelischen Union 1632 wurde das evangelische Kirchenregiment jedoch wiederhergestellt.